Skalare im Gesellschaftsbecken

Text & Fotos: Reiner Maschmann

Skalare gehören mit zu den beliebtesten Aquarienfische.
Aber, aufgrund ihres Verhaltens sollten sie nicht bedenkenlos in jedes Aquarium eingesetzt werden.
Einst waren sie die Könige im Aquarium, doch mit der Einfuhr der Diskusfische rutschten die imposanten Skalare auf Rang zwei. Dennoch sind sie häufiger in hisigen Wohnzimmern anzutreffen. Sie fallen sofort wegen ihrer Größe und der außergewöhnlichen Körperform auf.


Der Skalar, Segelflosser, Pterophyllum scalare in seiner ganzen Schönheit
Welcher Fisch ist schon höher als lang: Es gibt Skalare, die eine Höhe von 30 cm erreichen können. Dementsprechend sollten die Aquarien nicht zu klein sein, vor allem was die Höhe betrifft: 50 cm sind hier absolutes Mindestmaß. Auch bei der Anzahl der Skalare (auch Zu viele Tiere werden sich ohne genügend Rückzugsgebiete erbarmungslos attackieren. die Möglichkeit verschiedene Reviere zu bilden. Gelingt dies nicht, muss ein Fisch raus. Außerhalb der Laichzeit sind die Geschlechter kaum zu unterscheiden. Erst wenn sich ein Paar gefunden hat, sieht man die Geschlechtsunterschiede.
Imposantes Paarungsverhalten:
Nach einem aufregenden Paartanz, bei dem sich die Geschlechter gegenseitig umschwimmen und attackieren, erfolgt die Eiablage. Jetzt ist natürlich klar, wer das Weibchen ist – zu erkennen an den unten deutlich hervorragenden Laichpapillen, die an ein ausgezogenes Seemannsrohr erinnern. Der Job des Männchens ist die Befruchtung der abgelegten Eier. Spätestens ab diesem Moment wird jeder Eindringling vehement bekämpft. Nicht nur jetzt kann es passieren, dass Skalare sich an kleineren Fischen vergreifen. Es ist immer gewagt, Neons, Guppys und ähnlich kleine Fische mit den großen Skalaren zusammenzusetzen.

ein Skalar bei der Brutpflege

Gefahren bei der Aufzucht:
Im Gesellschaftsaquarium ist die Zucht oft zum Scheitern verurteilt, auch wenn sich die Eltern viel Mühe geben. Ständig müssen sie ihren Nachwuchs gegenüber neugierigen Fischen verteidigen. Irgendwann kann es passieren, dass sie dem Stress nicht mehr gewachsen sind und gemeinsam mit anderen Fischen die eigene Brut vertilgen. Es kommt aber auch vor, dass sie nachts nicht in der Lage sind, den Nachwuchs ausreichend zu verteidigen. Hier kann eine leichte Beleuchtung Abhilfe schaffen. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die Jungfische in den Filter gezogen werden. Hier kann ein Gazenetz über das Filteransaugrohr helfen oder ein Umsetzen in ein eigenes Aufzuchtbecken. Gelingt die Aufzucht schließlich, ist es eine wahre Freude, dem quirligen Fischschwarm, flankiert von den stolzen Eltern, zu beobachten.
Die richtige Ernährung:
Wie oft Skalare gefüttert werden sollen, hängt erst einmal vom Alter ab: Jungfische benötigen mehrmals täglich kleine, frisch geschlüpfte Artemia- Krebse, und/oder Flüssigfutter. Mit zunehmendem Alter wird das Futter größer. Vom feinen staubfreiem Wachstumsfutter über Aufzuchtfutter bis hin zu Flocken- und Granulatfutter vertragen die hernerwachsen Skalare dagegen alles, ein bis zwei mal pro Tag füttern ist in viele Fällen ausreichend.. Skalare sind „Fleischfresser” und schätzen ab und zu verschiedenartiges sauberes Frostfutter als Abwechslung, um einen echten Wachstumsschub zu bekommen. Zur Vorbeugung von Krankheiten und Mangelerscheinungen empfiehlt es sich ein Vitaminpräparat zu füttern. Doch bei aller guten Fütterung ist an einen regelmäßigen Wasserwechsel zu denken.
Die Skalere danken es ihnen, wenn die Wasserqualitäten und Umweltbedingungen in Ordnung sind, und so steht der Freude des Aquarianers an den imposanten Skalaren nichts mehr im Wege.

Quelle: Fressnapf Journal Ratgeber